Aufbau von Drohnenvölkern

Die Drohnen der Völker, die für die Zucht vorgesehen sind, müssen gut entwickelt und gesund sein. Sehr wichtig ist, dass die Drohnen für die Besamungsaktion geschlechtsreif und das gleiche Alter haben. Für die Besamung nimmt man am besten geprüfte Geschwisterköniginnen oder man entscheidet sich für viele Väter und nimmt nicht verwandte geprüfte Königinnen als Ausgangsmaterial.

Die Natur kann unterstützt werden, wenn in die Drohnenvölker Drohnenrähmchen eingesetzt werden. Der Abstand bei den Oberträgern muss aber mindestens 4mm mehr sein als die Abstände der anderen Rähmchen. Abstand Mitte zweier Waben nebeneinander in der Beute soll 44 bis 45 mm sein. Die Drohnenrähmchen brauchen mehr Platz, damit die viel größeren Drohnenzellen länger ausgezogen werden und die Entwicklung der Drohnen besser ist.

44 Tage vor der Besamungsaktion werden die Drohnenrähmchen mit Drohnenmittelwänden in die Völker gesetzt. Ein gut vorbereitetes Volk arbeitet schnell und innerhalb von 5 Tagen sind die Waben ausgebaut und bereits bestiftet! Somit hat man für die Besamung und auf der Belegstelle gleichaltrige Drohnen, die nur eine von mehren Voraussetzungen für eine gutes Begattungsergebnis ist.

Etwa am 6. Tag nach dem Einhängen wird das Rähmchen dann in die Mitte des Honigraumes umgesetzt, auch wenn die Waben noch nicht vollständig bestiftet sind, denn zur Besamung sollen alle Drohen etwa das gleiche Alter haben. Zwischen Brut- und Honigraum wird ein Absperrgitter gelegt. Beiderseits von den Drohnenwaben werden Waben mit ganz frischer Brut gehängt, damit viel Jungbienen in den Honigraum gehen, und die Brut, vor allem aber die Drohnenbrut sich bei gleichbleibender Wärme entwickeln kann. Diese Wärme ist in der Mitte des Volkes und hier können wir das beste Ergebnis erwarten. Nach dem Schlüpfen der Drohen werden wieder Brutwaben in den Honigraum gesetzt, damit die Drohnen immer die richtige Temperatur haben. Warum das Einhängen der Rähmchen 44 Tage vor der Besamungs- und Begattungsaktion? Die Drohnen schlüpfen nach 24 Tagen, sind dann schon 40 Tage nach der Bestiftung geschlechtsreif, aber die Drohnenmittelwände müssen von den Bienen ausgebaut werden, dafür werden bis zu 4 Tage hinzugerechnet. Die Geschlechtreife der Drohen hält etwa 10 bis 12 Tage.

Wenn die Möglichkeit besteht, stellt man diese Völker an einem Platz, wo in einem weiteren Abstand keine Völker stehen. Andere Drohnen dürfen keine Möglichkeit haben, in diese Völker zugelangen. Vor dem Flugloch eines Drohnenabsperrgitters und den fremden Drohnen muss die Möglichkeit genommen werden, sich unter dem Boden versammeln zu können. Die Drohnen möchten etwa 10 Tage, nach dem sie geschlüpft sind, fliegen. Das ist etwa der 38. Tag nach dem Einhängen der Drohnenmittelwände. Bewährt hat sich, dies abends nach den Flugbetrieb der anderen Bienenvölker zu tun. So hat man die Gewähr, dass keine fremden Drohen in die Beuteeinfliegen. Jetzt muss das Flugloch der Beute verschlossen werden und bleibt während der Flugzeit der Drohnen geschlossen. Nun wird der Deckel geöffnet. Von hier fliegen alle Drohen und Bienen aus. Die Drohnen kehren nach 10 bis 20 Minuten zurück. Nach 30 Minuten wird der Deckel geschlossen. Das reguläre Flugloch wird geöffnet.

Imker mit Dadantbeuten haben es schwerer. Hier kann man einen Drohnenableger erstellen. Eine andere Möglichkeit ist; unten einen Honigraum zu stellen, ein Absperrgitter und den Brutraum aufsetzen. Hier muß vor das Flugloch ein Absperrgitter gestellt werden, denn sonst ist der untere Raum voll fremder Drohnen.

Drohnen und Königinnen fliegen bei Temperaturen ab 20° C und sonnigem Wetter aus. Vor der Geschlechtsreife sollen die Drohnen 2 – 4 mal ausfliegen. Somit haben alle Drohnen wenigstens einmal geflogen, dann besteht kaum die Gefahr, dass sie beim Besamen koten.

Am Tag der Besamung wird die Beute mit einen Deckel zudeckt, der ein Loch hat. Auf das Loch stellt man ein Kästchen, und die Drohen krabbeln von unten hoch zum Licht, weil sie ausfliegen wollen.

Kästchen ca. 30 x 30 cm. Boden mit einer Öffnung. 1. Seite mit Absperrgitter/Draht. Besser sind zwei Seiten mit Plexiglas, damit das Kästchen Licht hat. Die anderen Teile aus Sperrholz. Bewährt hat sich für dieses Kästchen ein kleines Kästchen von ca. 6 cm Höhe anzufertigen. Boden als Schieber und Deckel aus Drahtgewebe ca. 3mm. In dieses kleine Kästchen (Kleinformat Apidea) eine unbegattete Königin mit Bienen setzen, dass erleichtert das Abfangen der Drohnen.

Bei ungünstigem Wetter steigen die Drohnen nicht nach oben und man muss sie einzeln von den Waben abnehmen. Für die Besamung einer Königin gebraucht man etwa 20 bis 30 Drohnen. In dem Besamungsraum muss es warm sein, Temperatur ca. 25° C. Vielleicht ist es möglich die Drohnen
Vor einem geschlossenen Fenster fliegen zu lassen, damit sie noch mal abkoten können. Die Drohnen werden dann vom Fenster gesammelt. Kot darf nicht mit Sperma in Berührung kommen, dieses Sperma ist wertlos.

Wer gute Besamungs-, Begattungserfolge haben möchte, muss seine Drohnenvölker sehr gut pflegen und behandeln. Für gute Jungköniginnen lohnen sich die Mühen.
 
Natürlich ist dieser Aufbau von Drohnenvölkern auch für die Nutzung auf einer klassischen Belegstelle geeignet.
 
(Quelle: Hans Vennes, ehem. 1. Vorsitzender des LV der Nordrhein Westfälischen Buckfastimker e. V. )

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