Die Historie der Buckfastbiene (Professor Armbruster / Bruder Adam) ist bereits in vielen Büchern dokumentiert und wahrscheinlich uns allen bekannt, daher werden wir diesen Teil der Geschichte vernachlässigen.
Verweisen wollen wir hier an dieser Stelle auf die von Bruder Adam geschriebenen Bücher: "Auf der Suche" und "Meine Betriebsweise", erschienen im Kosmos Verlag sowie auf das Buch von Raymond Zimmer: "Die Buckfastbiene -Fragen und Antworten", erschienen im KOCH Imkerei-Technik-Verlag.
Ferner wollen wir auf diese interessante Zusammenfassung - quasi einer Vita von Bruder Adam – hinweisen. Design und Realisierung : Jean-Marie Van Dyck – Namur, Belgium
Vergleiche zwischen der Buckfastbiene und anderen Bienenrassen wollen wir nicht anstellen, ist doch die Auswahl der Biene von irrationalen Umständen und persönlichen Neigungen geprägt und weniger von der wissenschaftlichen Ratio.
Hinzu kommt, dass es viel zu oft bedauernswerte Gehässigkeiten zwischen Züchtern verschiedener Bienenrassen - z. B. Buckfast und Carnica - gibt und wir dieses bestehende Misstrauen nicht auch noch schüren wollen.
Als unrühmlichstes Beispiel sei hier ein Wissenschaftler erwähnt, der den höheren Honigertrag bei Buckfastvölkern bösartig auf die verbliebene Futtermenge im Volk zurückführt, die die Bienen einfach umgetragen und so das Ernteergebnis gravierend verändert hätten.
Hier sei die Frage erlaubt, ob wir nicht genug Probleme in Europa haben, die die Imkerschaft bedrohen und deren Lösung längst überfällig ist. Wäre hier eine Bündelung der Kräfte nicht angebracht?
Die Buckfast, Zuchtziele und derzeitiger Zuchtstand
Die Buckfastbiene ist zwar eine vom Menschen erschaffene (Kunst) Rasse, allerdings keine Hybridbiene, wie oftmals fälschlich behauptet wird.
Der Dobermann wurde mit dem Ziel gezüchtet, als Jagd- und Wachhund einsetzbar zu sein. Hierzu waren viele züchterische Versuche nötig und der Erfolg stellte sich nicht sofort ein. Es entstand eine Zuchtrichtung, die ebenfalls ausschließlich von Menschenhand geschaffen wurde.
Bei einer Kreuzung zwischen Dobermannweibchen und Dobermannmännchen erhalten wir natürlich wieder Welpen der Zuchtrichtung Dobermann. Keiner von uns würde dieses auch nur in Frage stellen.
... und bei unseren Buckfastbienen ... ?
...verhält es sich natürlich auch so:
Kreuzt man Buckfastkönigin mit Buckfastdrohnen, entstehen wieder neue Buckfastbienen.
Alles klar?
Es gibt Behauptungen, die davon ausgehen, dass für den Erhalt der Buckfastbiene importiertes Zuchtmaterial unerlässlich wird. Dieses ist nur zum Teil richtig und oftmals eher schädlich als hilfreich für die Wahrheitsfindung – solche Aussagen verwirren viele Jung- wie auch Altimker. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen reichen drei nicht verwandte, verschiedene Linien ein Imkerleben aus, Bienenzucht zu betreiben, ohne nennenswerte Inzuchtdepressionen zu beklagen.
Nur bei Neukreuzungen (hier lässt sich wieder streiten, wie diese Kombinationen genannt werden sollen) wird auf Anatolica, Cecropia oder die Sahariensis zurückgegriffen, um einen stetigen Zuchtfortschritt und eine Anpassung an wechselnde klimatische Begebenheiten zu erreichen.
In Kombinationszucht wird zwischen der aktuellen Buckfastbiene und dem erwähnten Zuchtmaterial eingekreuzt. Hiermit können verschiedene Ziele erreicht werden, wie z. B. die Vitalisierung einer bestehenden, unbefriedigenden Linie.
Erst wenn nach intensiver Auslese eine nachzuchtwürdige Generation geschaffen wurde, sprechen wir von einer neuen Buckfastlinie. Nur wenigen Imkern (Züchtern) ist dieses oben erwähnte bisher gelungen – hiermit ist unseres Erachtens nach auch nicht die klassische Buckfastzucht gemeint, auch wenn von vielen – wie bereits erwähnt – es so missverstanden wird.
Oftmals wird das Bild von zu Erkundungs- und Forschungsfahrten ausufernden Imkerurlauben heraufbeschworen, die nur mit dem Ziel unternommen werden, um neues, reines Zuchtmaterial zu finden, welches dann wieder in bestehende Buckfastlinien eingekreuzt werden kann (Anatolica, Cecropia, etc. ).
So sprechen dann heute auch viele (Carnica)Imker von den „kleinen Adams“ (Buckfastzüchter), die in ihren Hosentaschen neue Bienenrassen importieren, um sie in einer verantwortungslosen Art und Weise bunt und kreuz und quer einzukreuzen – die Gefahr der Einschleppung von neuen Bienenparasiten negierend. Natürlich gibt es das auch – doch sind diese Fälle sicherlich nicht öfter zu verzeichnen als Imkerreisen nach Polen, Litauen (auf der Suche nach der „guten Apis mellifica mellifica“), Italien (Ligustica) oder Slowenien (Carnica).
Hier sollte der Grundsatz gelten: Nur wer die BUCKFAST kennt, sollte über sie sprechen.
Und wer sie einmal ausprobiert hat, gehört meistens zu den Imkern, die sie halten – aber nicht mehr darüber sprechen…